Sieben gute Dinge, die im Frühling 2021 passiert sind
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Ales Maze - unsplash.com/license
- 28. Mai 2021
Obwohl wir gerade den kältesten Frühling seit 40 Jahren erleben und es auch sonst coronabedingt nicht besonders viel zu lachen gibt, sind in den letzten Monaten auch einige gute Dinge passiert, die change für euch gesammelt hat.
Berlin wurde umbenannt, ein Kunstwerk bringt Millionen fürs Gesundheitssystem, und Venedig ist bald um eine Attraktion ärmer. Was genau sich hinter diesen Meldungen verbirgt? Hier kommen sieben gute Dinge, die diesen Frühling passiert sind.
1. Banksy-Gemälde wurde für fast 20 Millionen Euro versteigert – und der Erlös gespendet
Ein Gemälde des Street-Art-Künstlers Banksy erzielte auf einer Versteigerung des Auktionshauses Christie‘s fast 20 Millionen Euro. Der Erlös soll größtenteils an Gesundheitseinrichtungen in Großbritannien gespendet werden. Banksy hatte das Gemälde mit dem Titel „Game Changer“ im vergangenen Jahr einer Klinik geschenkt, um sich für den Einsatz der Krankenhausbelegschaft im Kampf gegen Corona zu bedanken. Darauf zu sehen ist ein kleiner Junge, der mit einem Püppchen spielt, das wie eine Krankenschwester in Superheld:innenpose aussieht.
2. Instagram filtert Hass und böse Emojis
Schlechte Nachrichten für Trolls und andere hasserfüllte Menschen: Instagram hat einen neuen Filter entwickelt, der Direktnachrichten, die Beleidigungen und Hassreden enthalten, aussortieren kann. Unerwünschte DMs landen dann ungelesen in einem extra Ordner, der zur Prüfung an Instagram gemeldet werden kann. Der Filter funktioniert über Begriffe, nach denen die Nachrichten aussortiert werden. Die Liste kann man sich entweder mit individuellen Wörtern selbst erstellen oder eine von Instagram vorgefertigte verwenden.
3. Ab 2024 soll es in Kalifornien keine neuen Fracking-Projekte mehr geben
Der US-amerikanische Bundesstaat Kalifornien will ab dem Jahr 2024 keine neuen Fracking-Projekte mehr genehmigen. Das kündigte Gouverneur Gavin Newsom kürzlich an. Erdgasförderung durch Fracking ist extrem umweltschädlich. Ein Großteil der hochgiftigen Flüssigkeit, die beim Fracking zum Einsatz kommt, um Erdgas aus dem Gestein zu lösen, bleibt im Bohrloch. Unklar ist bis heute, ob und wie viel davon tatsächlich in Böden und Grundwasser gelangt und damit Menschen, Tiere und die Umwelt verpestet. Das Umweltbundesamt stuft 17 der zum Einsatz kommenden Chemikalien als wassergefährdend ein, weitere 38 als „toxisch für die menschliche Gesundheit“.
4. HIV-Medikament speziell für Säuglinge
Das HI-Virus bei Säuglingen einzudämmen, sodass eine tödliche Aids-Erkrankung nicht ausbrechen kann, war bisher eher schwierig. Viele der gängigen Medikamente haben einen bitteren Nachgeschmack, kleine Kinder erbrechen sie oder die Tabletten sind so groß, dass Babys und Kleinkinder sie kaum schlucken können. Dieses Problem ist nun behoben: Forscher:innen haben eine neue Tablette entwickelt, die sich in Wasser auflösen lässt, nach Erdbeeren schmeckt und die schon nur einen Monat alten Babys verabreicht werden kann. Bei 62 Prozent der Kleinkinder, die mit dem neuen Medikament behandelt wurden, ließ sich das HI-Virus nach einem halben Jahr nicht mehr im Blut nachweisen.
5. Berlin heißt jetzt Ntabozuko
Um sich vom Geist der Kolonialzeit abzugrenzen, ändert Südafrika viele der kolonialen Ortsnamen. Stattdessen tragen sie wieder die Bezeichnung in der ursprünglichen Landessprache. Die südafrikanische Ortschaft Berlin wird beispielsweise zu Ntabozuko. Die sechstgrößte Stadt des Landes, ehemals Port Elizabeth (nach der Ehefrau eines Gouverneurs benannt), heißt jetzt Gqeberha, das ist der Xhosa-Name eines Flusses, der durch die Stadt fließt. Auch hierzulande gibt es noch viele Relikte aus der Kolonialzeit, zum Beispiel Straßennamen. Aber auch koloniale Denkmuster bestehen weiter. Mit dem Projekt „Gesellschaftlicher Zusammenhalt" und dem Blog „Vielfalt leben – Gesellschaft gestalten“ unterstützt und erforscht die Bertelsmann Stiftung gesellschaftliche Veränderungsprozesse und setzt sich für ein kulturübergreifendes gerechtes und vorurteilsfreies Zusammenleben ein.
6. Aus Venedig verstoßen: Kreuzfahrtschiffe
Viele Jahrzehnte prägten gigantische Kreuzfahrtschiffe, aus denen Heerscharen von Tourist:innen die strömten, das Bild des historischen Hafens von Venedig. Seit Kreuzfahrtschiffe durch Corona-Ausbrüche an Bord stark in Verruf geraten sind und der Tourismus zum Erliegen kam, wurde es in Venedig deutlich ruhiger. Und ruhig soll es in Zukunft auch bleiben: Um das kulturelle und historische Erbe der Stadt zu schützen, hat die italienische Regierung entschieden, dass Kreuzfahrtschiffe nur noch im weit von der Innenstadt entfernten Industriehafen anlegen dürfen.
7. Organisation spendet alte Laptops und PCs an arme Kinder
Gerade in reicheren Ländern gammeln viele noch funktionsfähige technische Geräte in Kisten und Schränken vor sich hin. Die aus den USA stammende Hilfsorganisation Labdoo will das ändern. Sie sammelt gebrauchte und ausrangierte Geräte wie Laptops, Computer oder Tablets, repariert sie und spendet sie dann an von Armut betroffene Kinder in über 140 verschiedenen Ländern. Kinderarmut ist ein weltweites Problem – auch in Deutschland. Mit der Initiative „Stoppt Kinderarmut“ setzt sich die Bertelsmann Stiftung für die über 2,8 Millionen Kinder ein, die in Deutschland in Armut leben.
Manchmal verliert man vor lauter schlechten Nachrichten die guten Dinge aus dem Blick. Mit unserem positiven Nachrichtenüberblick wollen wir dazu beitragen, gute Entwicklungen bewusster wahrzunehmen. Diese Entwicklungen zu begleiten und zu analysieren, darum geht es unter anderem der Bertelsmann Stiftung. Mit unseren Projekten zu gesellschaftlichen Megatrends, Bildung, Demokratie, Europa, Gesundheit, Werten und Wirtschaft begleiten wir die aktuelle Entwicklung in diesen Feldern.