Ilya Ilford - unsplash.com/license
Sieben gute Dinge, die im Sommer 2021 passiert sind
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Ilya Ilford - unsplash.com/license
- 27. August 2021
Jahrhundertfluten, Wald- und Meerbrände und natürlich die Pandemie: Die Nachrichtenlage in Deutschland und der Welt sah im Sommer 2021 nicht besonders rosig aus. Trotzdem sind auch in diesem Sommer wieder einige positive Dinge passiert. Falls du die guten Nachrichten vor lauter Sorgen gar nicht mitbekommen hast, hat change sieben davon für dich aufgeschrieben.
Millionär:innen, die mehr Steuern zahlen wollen, katholische Geistliche, die Gottesdienste für homosexuelle Paare abhalten, und ein Gesetz, das großen Konzernen Kinder- und Zwangsarbeit in ihren Lieferketten verbietet – das und noch viel mehr Gutes ist diesen Sommer passiert.
1. Gegen Kinder- und Zwangsarbeit: Bundestag beschließt Lieferkettengesetz
Laut einem Report von UNICEF und der International Labour Organization (ILO) sind rund 160 Millionen Kinder weltweit zur Arbeit gezwungen – teils unter hochgefährlichen und gesundheitsschädigenden Bedingungen. Der Bundestag hat nun ein neues Lieferkettengesetz beschlossen, das großen Unternehmen Kinder- und Zwangsarbeit sowie Umweltzerstörung in den Lieferketten verbietet. Bei Nichteinhaltung drohen hohe Bußgelder. Durch das Gesetz sollen Unternehmen im Bezug auf Menschenrechte und Umweltzerstörung zur Verantwortung gezogen werden.
2. Premiere: EU hat erste Anti-Rassismus-Beauftragte
Mitte Mai hat die Europäische Union zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine Anti-Rassismus-Beauftragte ernannt. Die ehemals professionelle Basketballspielerin Michaela Moua aus Finnland wird in Zukunft eng mit Mitgliedern aus ethnischen Minderheiten zusammenarbeiten und deren Anliegen vor der EU-Kommission vertreten. Damit sollen Rassismus und Diskriminierung in der EU gezielt abgebaut werden.
3. #liebegewinnt: Katholische Pfarrer segnen homosexuelle Paare trotz Verbots
Weil der Vatikan vor Kurzem die Segnung homosexueller Paare verboten hat, haben katholische Gemeinden in ganz Deutschland Protestgottesdienste veranstaltet. Dort konnten sich alle Paare segnen lassen, die Lust darauf hatten – egal ob homo- oder heterosexuell. Vielerorts wurden an Kirchen Regenbogenflaggen gehisst, um ein Zeichen für Solidarität und gegen die Diskriminierung durch den Vatikan zu setzen.
4. Reiche wollen mehr Steuern zahlen
Richtig gelesen: In Deutschland hat sich eine Gruppe Millionär:innen in einem offenen Brief an die Regierung gewendet, weil sie mehr Steuern zahlen möchten. Sie wollen einen Beitrag zu gerechterer Verteilung und besseren Chancen für alle leisten, schreibt die Gruppe: „Diejenigen, die viel besitzen, können einen höheren Beitrag leisten, um die großen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen: Klimawandel, Digitalisierung, demographischer Wandel, Wohnungsmangel, Bildungsgerechtigkeit und Förderung einer effektiven Vermögensbildung für alle.“
5. Gute Nachrichten für Menschen mit Glutenunverträglichkeit
Geschätzt etwa einer von hundert Menschen leidet darunter: Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie. Das ist eine Allergie auf den Klebeeiweißstoff in Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste und Hafer, die sich beispielsweise durch starke Bauchschmerzen nach dem Essen glutenhaltiger Lebensmittel bemerkbar macht. Bislang gab es keine Mittel dagegen und Betroffene mussten entweder auf Gluten (und damit auf Pasta, Pizza, Kuchen oder Brot mit Gluten) verzichten – oder die Folgen ertragen. Damit könnte bald Schluss sein: Forscher:innen haben jetzt einen Stoff entwickelt, der ein bestimmtes Enzym im Dünndarm, das bei Menschen mit Zöliakie hyperaktiv ist, bremst und damit eine Entzündung der Darmschleimhaut verhindert, die die Bauchschmerzen auslöst. Guten Appetit!
6. In Wien kann man bald in eine klimaneutrale Schule gehen
Die österreichische Hauptstadt Wien baut den ersten völlig klimaneutralen Bildungscampus der Stadt. Auf dem Campus entstehen ein Kindergarten, eine Volks- und Mittelschule sowie eine sonderpädagogische Einrichtung. Durch eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach soll der Energiebedarf der Gebäude fast vollständig abgedeckt werden. Im Winter wird durch eine Wärmepumpe geheizt, die überschüssige Hitze im Sommer soll ins Erdreich abgeleitet werden. Wenn alles nach Plan läuft, soll der Kindergarten- und Schulbetrieb auf dem klimaneutralen Campus bereits im Herbst 2021 beginnen.
7. Deutschland bekommt ein „Gut“ in Sachen Demokratie
70 Prozent der Deutschen bewerten die Demokratie im Land als gut. Das hat eine Befragung von eupinions ergeben, dem europäischen Meinungsforschungsinstitut der Bertelsmann Stiftung. Dabei wurden europaweit 12.000 Personen befragt, wie zufrieden sie mit der Demokratie in ihrem Land seien. Nur die Niederländer:innen sind mit 74 Prozent noch zufriedener als die Deutschen. Die schlechteste Demokratienote in der Befragung bekam Polen. Dort sind nur 35 Prozent der Menschen zufrieden.
Schlechte Laune wegen schlechter Nachrichten? Es passieren auch gute Dinge in der Welt! Diese positiven Entwicklungen zu begleiten und zu analysieren, darum geht es unter anderem der Bertelsmann Stiftung. Mit Projekten zu Bildung, Demokratie, Europa, gesellschaftlichen Megatrends, Gesundheit, Werten und Wirtschaft begleiten wir die Veränderungen in diesen Feldern.
