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Motiviert durch den Corona-Winter: Fünf Tipps

Ein Mann in einer gelben Funktionsjacke joggt eine Treppe hoch. Clique Images - unsplash.com/license

Diese fünf Tipps helfen dir, im Corona-Winter motiviert zu bleiben

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  • 04. Februar 2022

Januar und Februar waren schon immer Monate, die sich lange hingezogen haben. Die Pandemie macht die Wintermonate noch einmal doppelt hart. Kein Wunder, dass wir antriebslos sind! Deshalb verrät dir change einige Tricks, mit denen es dir gelingt, deine Motivation zu finden und zu behalten. Spoiler: Es sind keine Apps.

Wenn wir motiviert sind, fühlen wir uns besser. Dinge gehen uns viel leichter von der Hand, ganz egal, ob wir gerade Geschirr abspülen oder für eine wichtige Prüfung pauken. Doch um motiviert zu sein, müssen wir erst einmal wissen, was uns antreibt. Hier kommen fünf Tipps für mehr Motivation:
 


1. Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung deiner Motivation

Das Sprichwort „Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung“ klingt etwas spöttisch, hat aber einen wahren Kern – zumindest, wenn es um Motivation geht. Um motiviert zu sein, musst du erst einmal die Gründe für dein eigenes Handeln begreifen. Frag dich also selbst, wer du bist, was dir wichtig ist und wohin du willst. Das ist schwieriger, als man denkt! Aber diese Selbstbefragung lohnt sich, denn wenn wir auf uns selbst hören und nach unseren Bedürfnissen handeln, sind das gute Voraussetzungen, motiviert zu sein. Das hat nichts mit Esoterik zu tun, sondern ist auch Bestandteil von Jobtrainings und Coachings. Hier gibt es 50 Beispielfragen, die du dir stellen kannst (und die auch für den nächsten Punkt wertvoll sind).

2. Die eigenen Stärken nutzen

Motive erkannt? Sobald du weißt, was dich antreibt, gilt es, die eigenen Stärken zu identifizieren und sie einzusetzen. Wichtig ist, dass du nicht versuchst, dich selbst und deine Stärken zu ändern und jemand anderes zu werden. Menschen sind verschieden und haben unterschiedliche Talente. Nutze deine individuellen Talente und Stärken, um deinen Motiven folgend zu handeln. Die eigenen Stärken zu finden, ist gar nicht so leicht, denn oft fällt uns gar nicht auf, was uns leichtfällt. Du kannst auch Freund:innen oder deine Familie fragen, was sie an dir schätzen und wo sie deine Stärken sehen. Manchmal ist der Blick von außen sehr aufschlussreich.
 


3. „Locus of control“: Wissen, dass du selbst die Kontrolle hast

„Locus of control“ (deutsch: Kontrollüberzeugung) ist ein Fachbegriff aus der Psychologie. Er beschreibt, inwieweit wir das Gefühl haben, Kontrolle über die Ergebnisse von Ereignissen in unserem Leben zu haben. Ist das der Fall, hat das eine positive Auswirkung auf unsere Motivation: Wir fühlen uns nicht den Umständen ausgeliefert, sondern bestimmen unser eigenes Handeln.

Wie weit dein „Locus of control“ ausgeprägt ist, kannst du testen, indem du an deine letzte Prüfungssituation denkst. Hast du deinen Erfolg oder Misserfolg an deinen eigenen Fähigkeiten gemessen? Dann ist deine Kontrollüberzeugung „internal konzeptualisiert“, du nimmst also an, dass du dein Leben selbst kontrollierst. Oder hast du die Gründe für dein Vorankommen oder Scheitern woanders gesucht? Waren die Fragen zu leicht oder zu schwer gestellt oder hat dein:e Banknachbar:in während der Prüfung so laut geatmet, dass du dich nicht konzentrieren konntest? Dann ist deine Kontrollüberzeugung „external konzeptualisiert“, das Ergebnis der Ereignisse lag außerhalb deiner Kontrolle.

Farbverläufe von blau nach pink

Fluidität / Fluidity / Флюидность


4. Vorfreude und Dopamin

Die Motivation steigt, wenn wir ein Ziel vor Augen haben. Das haben Neurowissenschaftler:innen bestätigt. Der Grund dafür liegt im Gehirn, genauer gesagt im mesolimbischen System: Dort wird der Neurotransmitter Dopamin ausgeschüttet, der uns leistungsfähig macht. Wenn wir stimuliert sind, wird immer mehr Dopamin ausgeschüttet, das uns zu immer besseren Leistungen antreibt, auch wenn es einmal hart wird.

Menschen stehen im Kreis zusammen und geben High-Fives

Diese Arbeit ist unbezahlt – und unbezahlbar


5. Die eigenen Grenzen kennen

Täglich sind wir Werbung für mehr Mindfulness und Selbstoptimierung ausgesetzt. Es gibt eine riesige „Glücksindustrie“, die uns einreden will, dass wir alle Probleme lösen können, indem wir beispielsweise Meditations-Apps herunterladen. Das kann bei einigen von uns dazu führen, dass vor lauter #goodvibesonly und An-uns-selbst-Arbeiten aus den Augen verloren wird, dass Motivation nicht alles ist. Wir befinden uns seit zwei Jahren in einer Pandemie, die psychisch für fast jede:n von uns äußerst anstrengend ist. Es ist völlig okay, mal keinen Bock zu haben. Wenn du dauerhaft keinen Antrieb hast und dir die Decke auf den Kopf fällt, rede mit jemandem darüber oder suche dir professionelle Hilfe.

Was treibt uns an? Die Blog-Serie „Motivation ist machbar … aber anders, als viele denken“ des Projekts „CreatingCorporateCultures“ geht dieser Frage nach. Jetzt lesen!