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change Magazin – Das Magazin der Bertelsmann Stiftung

Millennials: Elf nostalgische Momente

Drei junge Menschen stehen in einem modernen Büro und lachen zusammen. Die Person links trägt ein gelbes Oberteil und eine Brille, die Person in der Mitte hat dunkles Haar, das zu einem Pferdeschwanz gebunden ist, und trägt eine gestreifte Bluse. Die Person rechts hat kurzes blondes Haar und trägt ein hellblaues Oberteil. Im Hintergrund sind Glaswände und eine reflektierende Oberfläche zu sehen. Auf einem Tisch steht ein Kaffeebecher. Die Szene wirkt lebendig und fröhlich. BullRun - stock.adobe.com

Elf Dinge, die Millennials nostalgisch stimmen

  • BullRun - stock.adobe.com
  • 12. August 2024

Von Disketten über Tamagotchis bis zu den Anfängen der Smartphones und dem Internet: Der Fortschritt begleitete Millennials beim Großwerden. change hat Erinnerungen einer Generation gesammelt, die im Kindesalter nur ahnen konnte, welchen tiefgreifenden Wandel unsere Gesellschaft durchlaufen würde. Wie fühlte es sich an, inmitten einer digitalen Revolution erwachsen zu werden?

Die Generation Y wurde zwischen den frühen 1980er- und den späten 1990er-Jahren geboren. Ihre Mitglieder nennt man auch Millennials, weil sie zur Jahrtausendwende in ihren prägenden Teenagerjahren waren. Das ist noch gar nicht so lange her, aber durch den technologischen Fortschritt und die gesellschaftlichen Veränderungen fühlt es sich manchmal so an, als würden wir über eine ganz andere Zeit sprechen. Wir nehmen dich mit auf eine Reise durch typische Millennialmomente und zeigen dir, wie das Leben in einer gar nicht so fernen Vergangenheit aussah. Los geht’s:
 


1. Das Einwahlgeräusch des Internets

Erinnerst du dich an das schrille Piepen und Rauschen deines Modems, wenn du ins Internet gehen wolltest? Für die Millennials war das der Soundtrack ihrer Jugend. Es war eine Mischung aus Vorfreude und Ungeduld, denn damals war das Internet nicht nur einen Klick entfernt. Man musste sich erst mit seinem Modem einwählen, bevor man loslegen konnte. Telefonieren und gleichzeitig im Internet surfen war damals nicht möglich. Heute unvorstellbar, oder?

Online sein wurde damals minutengenau abgerechnet, was für viele Millennials Ärger mit den Eltern bedeutete. Bei der geringen Datenrate konnte der Aufbau einer Website gut und gerne einige Zeit dauern. Bilder wurden oft nur streifenweise offenbart, und für Videos musste man minutenlang buffern. Nichts für Ungeduldige!

2. Nach Hause telefonieren

Bevor Mobiltelefone allgegenwärtig wurden, waren Festnetztelefone das Hauptkommunikationsmittel. In den meisten Haushalten gab es genau ein Telefon, das von der ganzen Familie genutzt wurde. Viele Millennials erinnern sich noch an das Gefühl, bei Freund:innen anzurufen und zu hoffen, dass nicht deren Eltern rangehen. Ist das vielleicht der Grund, warum viele Millennials so ungern telefonieren?

Verabredungen am Telefon wirkten für Millennials auch viel verbindlicher. Einfach mal kurz vorher anrufen und Bescheid geben, dass man sich verspätet, ging oft nicht. Entweder es fehlte am Handy – oder am Guthaben.
 


3. Tamagotchis: Die ersten virtuellen Haustiere

Was für uns heute Apps und Spiele auf dem Smartphone sind, waren für die Millennials Tamagotchis. Die kleinen, pixeligen Haustiere begleiteten die Generation Y durch den Schulalltag und erforderten ständige Pflege. Vergaß man, sein Tamagotchi zu füttern oder zu bespaßen, war das Schicksal des kleinen Pixelwesens besiegelt. So spielerisch der Umgang mit den Tamagotchis auch war, lehrte er die Generation Y doch früh, dass digitale Verpflichtungen reale Auswirkungen haben können.

Übrigens feierte das Tamagotchi bereits mehrfach ein Comeback. Der japanische Hersteller Bandai bringt in regelmäßigen Abständen neue Versionen auf den Markt. Und auch ein anderes, Millennials wohlbekanntes Haustier kam wieder aus der Versenkung: der Furby. Kah ey ey uh nei!
 


4. MySpace und die ersten Social-Media-Abenteuer

Bevor es Facebook, Instagram und TikTok gab, war MySpace die Plattform, auf der die Millennials ihre ersten Schritte in die Welt der sozialen Netzwerke wagten. Es war einer der ersten digitalen Räume, in denen man sich selbst ausdrücken, Inhalte teilen und vernetzen konnte. (Und alle waren mit Tom befreundet.) MySpace ermöglichte es den Nutzer:innen, ein Profil zu erstellen, Fotos hochzuladen, Musik in ihr Profil einzubinden und Freundschaften zu schließen. Die Gestaltung der eigenen Seite mit Hintergrundbildern, Farben und Schriftarten war für viele der erste Kontakt mit HTML.

Auch wenn MySpace heute keine Rolle mehr auf dem Social-Media-Markt spielt, hat es doch viele Funktionen eingeführt, die für uns heute selbstverständlich sind. Die Idee, ein digitales Abbild von sich selbst zu schaffen und mit anderen zu teilen, war damals revolutionär und legte den Grundstein für die sozialen Medien, wie wir sie heute kennen.
 


5. Sammeln, Tauschen und Handeln auf dem Schulhof

Die meisten Millennials erinnern sich wahrscheinlich noch gut an das Sammeln von Stickern, Pokémonkarten, Figuren aus Überraschungseiern und Diddleblättern. Diese Sammlerstücke waren nicht nur Spielzeug, sondern auch eine Art Währung auf dem Schulhof. Einige Exemplare sind heute viel wert. Vielleicht lohnt es sich also, den Ordner mit Diddlemäusen noch einmal auszukramen.
 

Eine Nahaufnahme einer Lavalampe mit leuchtenden, roten Blasen, die in einer klaren Flüssigkeit schweben. Im Hintergrund sind verschwommene Lichter in Gelb und Grün von weiteren Lavalampen zu sehen.

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6. Großes und kleines Internet

Obwohl sich unter der Generation Y die meisten Smartphonenutzer:innen befinden, gibt es Aufgaben, die Millennials eher am Desktop oder Laptop durchführen. Große Ausgaben wie Reisebuchungen erfordern in ihren Augen große Bildschirme.

Und das hat durchaus seine Berechtigung. Denn wer möchte nicht alle verfügbaren Informationen in Betracht ziehen, bevor eine wichtige Entscheidung getroffen wird? Ein Desktopbildschirm bietet dreimal so viel Platz für Recherche wie ein Smartphone. Laptops rangieren irgendwo dazwischen, punkten aber immer noch mit deutlich mehr Übersicht als die kleinen Alleskönner. Kein Wunder also, dass die Generation Y bei größeren Investitionen lieber auf Nummer sicher geht und zum Laptop greift.
 

Für viele Millenials ein prägendes Ereignis: die Einführung des Euro.


7. Die Einführung des Euro

Erinnerst du dich noch an die kleinen Plastiktüten mit den ersten Euromünzen drin? Mit diesem Starterkit für 20 D-Mark fiel der Startschuss für die Euroeinführung. Für europäische Millennials war die Einführung der neuen Währung im Jahr 2002 ein prägendes Ereignis. Nicht wenige haben ihr Starterkit umgehend in Burger und Pommes investiert. Solltest du deins noch haben, ist es unter Umständen inzwischen einiges wert.

Der Übergang von nationalen Währungen zu einer einheitlichen europäischen Währung war nicht nur eine wirtschaftliche Veränderung, sondern auch ein Moment, der das Gefühl der europäischen Gemeinschaft stärkte.
 


8. Die ersten Handys

Für viele Millennials war der Besitz eines eigenen Handys ein großer Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Auch wenn die ersten Modelle noch klobig und schwer waren, eröffneten sie neue Möglichkeiten der Kommunikation und Vernetzung. (Und man konnte „Snake“ darauf spielen!) SMS wurden zum bevorzugten Kommunikationsmittel und das Handy zum ständigen Begleiter. Wer erinnert sich nicht an die Kunst, mit einer Hand eine SMS zu schreiben, ohne auf die Tasten zu schauen? 4-2-777 0-66-444-222-44-8 7-7-666 0-33-444-66-333-2-222-44
 

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9. Die Entwicklung der Videospiele

Von den ersten Gameboys über die PlayStation bis hin zur Xbox – Millennials haben die rasante Entwicklung der Videospiele hautnah miterlebt. Spiele wie „Super Mario“, „Pokémon“ und „Die Sims“ begeisterten eine ganze Generation und schufen unvergessliche Erinnerungen. Auch der Aufstieg des Onlinegamings und der E-Sports-Szene fällt in die Zeit der Millennials.
 


10. Die Entstehung des Reality-TV

Mit Formaten wie „Big Brother“, „Deutschland sucht den Superstar“ und „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ hielt das Reality-TV Einzug in die Fernsehlandschaft. Millennials verfolgten gebannt die Geschichten der Teilnehmer:innen und diskutierten darüber mit Freund:innen. Reality-TV bot eine neue Form der Unterhaltung und ebnete den Weg für die heutige Influencer:innen-Kultur.
 

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11. Die Bedeutung von Work-Life-Balance

Millennials waren die erste Generation, die den Begriff „Work-Life-Balance“ prägte und aktiv einforderte. Im Gegensatz zu früheren Generationen streben sie nach einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit. Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen, sind für viele Millennials wichtige Faktoren bei der Jobwahl. Sie hinterfragen traditionelle Karrierepfade und suchen nach Wegen, ihre Leidenschaften zum Beruf zu machen.

Jede Generation hat ihre eigenen prägenden Momente und Besonderheiten. In unserer schnelllebigen Welt fällt es manchmal schwer, das Verbindende zu erkennen. Mit dem Projekt „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ macht die Bertelsmann Stiftung den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft messbar und verständlich und hilft so dabei, ihn zu fördern.