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change Magazin – Das Magazin der Bertelsmann Stiftung

Sieben kuriose Fakten über das Internet, die du kennen musst

Eine Nahaufnahme einer Lavalampe mit leuchtenden, roten Blasen, die in einer klaren Flüssigkeit schweben. Im Hintergrund sind verschwommene Lichter in Gelb und Grün von weiteren Lavalampen zu sehen. focus finder - stock.adobe.com

Sieben kuriose Fakten über das Internet

  • focus finder - stock.adobe.com
  • 14. Juni 2024

Was haben Lavalampen, der Meeresgrund und der Zoo von San Diego miteinander zu tun? Mehr als du denkst! change präsentiert dir sieben überraschende Fakten rund um das Internet.

Du denkst, du kennst dich mit dem Internet super aus? Auch in diesem scheinbar so vertrauten digitalen Kosmos gibt es kuriose Facetten, die den meisten verborgen bleiben. Los geht’s:
 


1. Lavalampen für Internetsicherheit

Wusstest du, dass Lavalampen dazu beitragen, das Internet sicherer zu machen? Die zufälligen Bewegungen der bunten Wachsklumpen werden von Kameras aufgezeichnet und genutzt, um kryptografische Schlüssel zu erzeugen. Diese Technik wird zum Beispiel vom Netzdienstleister Cloudflare verwendet, um sichere Verschlüsselungen zu gewährleisten. In der Niederlassung in San Francisco kann man die dafür benutzten 100 Lavalampen sogar live anschauen. Auch in anderen Büros von Cloudflare gibt es Installationen, die chaotische Muster erzeugen und in das „LavaRand“ getaufte Verschlüsselungssystem einfließen. So schwingen in London unberechenbare Pendel, während in Austin, Texas, bunte Mobiles von der Decke hängen. Im Zusammenspiel mit anderen Verschlüsselungstechniken machen diese Zufallsmuster das Internet sicherer.

2. Unsichtbare Unterwasserhelden umspannen unsere Erde

Eines der längsten Untersee-Internetkabel ist das Pacific Light Cable Network (PLCN), das 2022 verlegt wurde und auf etwa 13.000 Kilometern Länge den gesamten Pazifik durchquert. An dem Projekt sind unter anderem die Internetkonzerne Meta und Google beteiligt. Das Kabel ist jedoch noch nicht vollständig in Betrieb genommen. Der ursprüngliche Plan sah vor, eine direkte Verbindung zwischen Hongkong und Los Angeles zu schaffen, doch aufgrund von Sicherheitsbedenken der US-Regierung wurde diese Route nicht genehmigt. Stattdessen verbindet das Kabel nun die USA, Taiwan und die Philippinen.

Noch länger ist die Datentrasse „Peace“, ein von China verlegtes Unterseekabel, das auch „digitale Seidenstraße“ genannt wird. Mit allen Erweiterungen wird es 25.000 Kilometer messen. Die weltweit über 500 Unterseekabel kommen zusammengerechnet auf mehr als 1,3 Millionen Kilometer Länge. Das entspricht mehr als 32 Erdumfängen! Diese Kabel sind gewissermaßen das Rückgrat des Internets.

3. Stromfresser Suchanfragen

Eine einzelne Abfrage bei der klassischen Google-Suche verbraucht ungefähr 0,0000424 kWh an Strom – das entspricht dem Stromverbrauch einer durchschnittlichen LED-Glühbirne für etwa 15 Sekunden. Im Zeitalter künstlicher Intelligenz (KI) wird der Stromverbrauch sogar noch weiter steigen.

Wie viel Energie ChatGPT und ähnliche Dienste genau verschlingen, ist schwierig zu sagen, denn die Unternehmen halten sich hinsichtlich der wahren Verbrauchszahlen ihrer Technologie bedeckt. Unterschiedliche Quellen weisen darauf aber hin, dass der Verbrauch von ChatGPT um das 24- bis 236-Fache höher sein könnte als der einer nicht KI-gestützten Google-Suche. Bei Millionen von Anfragen täglich summiert sich das, was die Notwendigkeit effizienter Rechenzentren und erneuerbarer Energien verdeutlicht.
 


4. WWW und Internet: Es gibt einen Unterschied

Das World Wide Web (WWW) wird oft mit dem Internet gleichgesetzt, ist jedoch nur ein Teil davon. Das Internet, abgeleitet von „interconnected networks“ (zusammengeschaltete Netzwerke), ist ein weltweiter Verbund von Rechnernetzwerken. Es ermöglicht den Datenaustausch über verschiedene Internetdienste wie das WWW, E-Mail und Instant Messaging, die alle auf normierten Internetprotokollen wie IP, DNS und HTTPS basieren.

In den 1990er-Jahren führte das von Tim Berners-Lee am europäischen Kernforschungszentrum CERN entwickelte WWW zur immer weiter wachsenden Nutzung des Internets, das 1991 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Neben vielen Vorteilen – schließlich liest du change auch gerade online – gibt es jedoch auch Kritik an der Kommerzialisierung des Internets. Das Datensammeln sowie die Überwachung durch Regierungen und „Big Tech“-Unternehmen sind weitere Kritikpunkte. Spannende Einblicke in diese Themen bekommst du in diesem Interview des Projekts „reframe[Tech] – Algorithmen fürs Gemeinwohl“ der Bertelsmann Stiftung.
 

Warmes Sonnenlicht fällt durch die Scheibe eines Autos auf den Passagier. Wir sehen lediglich seine Hände, die ein Smartphone halten. Der Daumen ist zum Klick gehoben, auf dem Display ist eine Karte abgebildet.

Darum werden die großen Internetkonzerne immer mächtiger


5. Immer noch online: Die erste Website der Welt

Die allererste Website wurde 1991 vom Erfinder des World Wide Webs, Tim Berners-Lee, veröffentlicht. Sie erklärte, was das WWW ist und wie man eine eigene Website erstellen kann. Und sie ist immer noch online: http://info.cern.ch/hypertext/WWW/TheProject.html
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6. Der Zoo von San Diego schreibt Onlinegeschichte

Das allererste Video, das je auf YouTube hochgeladen wurde, war ein 19 Sekunden langer Clip mit dem Titel „Me at the zoo“, aufgenommen im Zoo von San Diego. Es wurde am 23. April 2005 von Jawed Karim, einem der Mitbegründer von YouTube, hochgeladen. Dieses Video markierte den Beginn einer Plattform, die heute laut einer Schätzung des Magazins „The Atlantic“ 14 Milliarden Videos beherbergt.
 


7. Unvorstellbar große Datenmengen

Die gesamte digitale Datenmenge, die 2022 kreiert, kopiert oder konsumiert wurde, betrug geschätzt 103,66 Zettabyte. Diese Zahl ist unvorstellbar groß – ein Zettabyte entspricht einer Billion Gigabyte oder ausgeschrieben 1.000.000.000.000.000.000.000. Wir haben einige Vergleiche probiert, um diese Zahl in irgendeiner Weise zu illustrieren.

Um sich diese gigantische Menge vorzustellen, fanden wir diesen aber am passendsten: Wenn wir 103,66 Zettabyte auf DVDs speichern würden (eine Standard-Single-Layer-DVD hat eine Kapazität von etwa 4,7 Gigabyte), bräuchten wir etwa 22 Billionen DVDs. Der resultierende DVD-Stapel würde über 34 Mal die Strecke von der Erde zum Mond und zurück reichen.

Der technologische Fortschritt ist nicht nur spannend, er eröffnet auch ungeahnte Möglichkeiten. Doch wie schaffen wir es, Chancen und Risiken abzuwägen? Das Projekt „reframe[Tech] – Algorithmen fürs Gemeinwohl“ der Bertelsmann Stiftung arbeitet daran, dass algorithmische Systeme und künstliche Intelligenz mehr zum Gemeinwohl beitragen.