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change Magazin – Das Magazin der Bertelsmann Stiftung

Good News: Positive Nachrichten aus dem Winter 2024/2025

Das Bild zeigt drei Freundinnen, die miteinander lachen Flamingo Images – stock.adobe.com

Elf gute Dinge, die im Winter 2024/25 passiert sind

  • Flamingo Images – stock.adobe.com
  • 21. Februar 2025

Pilzstraßen, Kreuzfahrtstopp in Nizza, ein Bluttest für Endometriose und Hunderttausende, die für Demokratie auf die Straße gehen – der Winter war turbulent. Viel ist passiert, und change zeigt dir: Es sind jede Menge gute Nachrichten dabei!

Zum Frühlingsanfang haben wir für dich wieder einige tolle Neuigkeiten aus dem vergangenen Winter gesammelt: darunter bahnbrechende Forschungen, starke Initiativen für Frauenrechte, mutige Stimmen für die Demokratie und wichtige Schritte im Umweltschutz. Neugierig? Dann lies weiter!

1. Öko-Asphalt: So könnte der Straßenbau nachhaltiger werden

Pilzstraßen? Klingt verrückt, könnte aber die Zukunft sein! Ein dänisches Start-up hat ein Verfahren entwickelt, bei dem das Myzel von Pilzen anstelle von umweltschädlichem Bitumen als Bindemittel für Asphalt genutzt wird. Das spart Erdöl und Energie, weil der Asphalt bei Raumtemperatur entsteht. Zwar dauert es länger, bis er vollständig aushärtet, aber dafür könnte der Asphalt langfristig eine umweltfreundlichere Alternative sein. Die EU sieht Potenzial in der Idee und fördert das Projekt mit 1,3 Millionen Euro. Wer weiß, vielleicht fährst du bald auf Pilzen zur Arbeit?
 


2. Ein starkes Zeichen: Kampf gegen Antisemitismus

Erinnern statt vergessen: Aus dem ehemaligen Wohnhaus des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß wird ein Zentrum gegen Antisemitismus. Mit der Eröffnung am 27. Januar 2025, dem 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, soll aus einem Ort des Grauens einen Ort des Lernens und der Aufklärung werden. Ziel des Zentrums ist es, durch Forschung, Bildung und Gedenken Hass und Extremismus entschieden entgegenzutreten.
 

Zigarettenstummel am Sandstrand

Reisen ohne Reue: So machst du nachhaltiger Urlaub


3. Tourismus ja, Massentourismus nein – Nizza wehrt sich

In Nizza wird es ab dem Sommer für große Kreuzfahrtschiffe vorbei sein: Die Stadt verbietet Schiffen mit mehr als 900 Passagier:innen das Anlegen. Bürgermeister Christian Estrosi will damit den Massentourismus eindämmen und die Umwelt schützen. Kritiker:innen befürchten wirtschaftliche Folgen, während Umweltschützer:innen das Verbot als historischen Erfolg feiern. Noch ist unklar, ob die Maßnahme wirklich greift – die Schiffe könnten in nationalen Gewässern vor der Stadt ankern und ihre Gäste mit kleineren Booten an Land bringen. Trotzdem setzt Nizza ein starkes Zeichen: Massentourismus darf nicht auf Kosten der Stadt und ihrer Bewohner:innen gehen.
 


4. Durchbruch bei Endometriose: Diagnose wird einfacher

Jahrelange Schmerzen ohne Diagnose – für viele Frauen mit Endometriose ist das der Alltag. Bislang konnte die Krankheit nur durch eine Bauchspiegelung sicher diagnostiziert werden. Dadurch wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen: Schätzungen zufolge sind bis zu zehn Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter von der Krankheit betroffen. Doch das könnte sich jetzt ändern: Ein neuer Bluttest namens PromarkerEndo erkennt Endometriose in allen Stadien. Entwickelt von australischen Forscher:innen, nutzt er bestimmte Proteine als Marker und könnte die Diagnosestellung massiv beschleunigen. Das bedeutet weniger invasive Eingriffe, weniger Leidenszeit und endlich eine schnellere Gewissheit für Betroffene. In Australien soll der Test noch dieses Jahr auf den Markt kommen – und weltweit folgen.

5. Umweltschutz vor Profite: Portugal stoppt Tiefseebergbau

Premiere in Portugal: Das Land will seine Meere schützen und plant als erstes EU-Land ein Verbot für den Tiefseebergbau. Das Parlament hat beschlossen, den Tiefseebergbau bis zum Jahr 2050 zu stoppen – ein starker Schritt gegen die Ausbeutung der Meere. Damit folgt Portugal den Pazifikstaaten Palau und Fidschi, die als einzige Länder weltweit bereits ein solches Verbot haben. Besonders die Gewässer rund um die Azoren sind reich an wertvollen Metallen wie Kobalt und Nickel, doch die Umweltauswirkungen des Tiefseebergbaus sind kaum erforscht. Mit dieser Entscheidung stellt Portugal den langfristigen Schutz der Umwelt über kurzfristige Profite und setzt ein wichtiges Zeichen, dem hoffentlich auch andere Länder bald folgen.

6. Bundestag beschließt Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt

 Fast 400 Frauen werden in Deutschland täglich Opfer von Partnerschaftsgewalt – viele von ihnen finden keinen sicheren Zufluchtsort. Doch das soll sich nun ändern: der Bundestag hat das sogenannte Gewalthilfegesetz verabschiedet. Erstmals erhalten betroffene Frauen einen Rechtsanspruch auf Beratung und Unterstützung. Der Bund beteiligt sich mit 2,6 Milliarden Euro an der Finanzierung von Frauenhäusern, Schutzwohnungen und Beratungsstellen. Bis 2030 soll das Hilfesystem umfassend ausgebaut werden. Ein wichtiger Schritt, um Gewaltopfern besseren Schutz und mehr Sicherheit zu bieten.
 

Wie können demokratische Inhalte auf Social Media sichtbarer werden? Dazu forschen die Expert:innen der Bertelsmann Stiftung in einem aktuellen Projekt.


7. Wie funktioniert Demokratie auf Social Media?

Populistische und rechtsextreme Inhalte haben in den sozialen Medien erwiesenermaßen mehr Erfolg als Inhalte von Gruppen, die sich für Demokratie und Gleichstellung einsetzen. Wie sich das ändern lässt, erforscht das Projekt „How to Sell Democracy Online (Fast)“. Initiiert wurde es vom Progressiven Zentrum in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung und der Stiftung Mercator. Ziel ist es, herauszufinden, wie sich demokratische Inhalte auf Social Media besser durchsetzen können. Die Studienergebnisse werden im Herbst 2025 erwartet. Stay tuned!

8. Hunderttausende protestieren für die Demokratie

In zahlreichen Städten gehen Menschen gegen Rechtsextremismus und für den Erhalt demokratischer Werte auf die Straße. Besonders in Berlin war die Beteiligung riesig – mindestens 160.000 Menschen demonstrierten unter dem Motto „Aufstand der Anständigen – Demo für die Brandmauer“. Die Proteste zeigen: Viele Menschen in Deutschland wollen ein klares Zeichen für Demokratie und Zusammenhalt setzen. Auch eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt: Die Mehrheit der jungen Menschen interessiert sich für politische Themen und möchte sich für die Demokratie engagieren. Demos gegen rechts in deiner Nähe findest du hier.

9. Schmerz lindern, ohne „High“

Nach langer Zeit gibt es in den USA endlich ein neues Schmerzmittel ohne Opioide: Suzetrigin. Es blockiert Schmerzsignale direkt an den Nerven, sodass das Gehirn den Schmerz gar nicht erst wahrnimmt – und das ohne Suchtgefahr oder Rauschgefühl. Besonders für Menschen mit chronischen Schmerzen könnte es eine echte Alternative sein. Das Medikament ist zwar noch teuer, könnte aber helfen, die Opioid-Krise einzudämmen, die in den USA durch die massenhafte Verschreibung von Medikamenten wie OxyContin viele Menschen in die Abhängigkeit getrieben hat.
 

Eine Frau stöbert in einem Second-Hand-Laden.

Ciao, Fast Fashion! So geht nachhaltige Kleidung


10. Frankreich sagt: Bye Billigmode

Fast Fashion ist günstig, aber teuer für die Umwelt – das will Frankreich jetzt ändern. Ein neues Gesetz soll Hersteller:innen von Billigmode durch Preisaufschläge und ein Werbeverbot ausbremsen. Ziel ist es, weniger Kleidung wegzuwerfen und nachhaltige Alternativen zu fördern. Vor allem die aggressive Massenproduktion steht in der Kritik: Firmen wie SHEIN bringen täglich Tausende neue Modelle auf den Markt. Wenn das Gesetz durchkommt, könnte es Vorbildcharakter für ganz Europa haben.

11. Mehr Schutz für Frauen nach Fehlgeburten

Etwa jede dritte Frau erleidet in ihrem Leben mindestens eine Fehlgeburt. Bisher war der Mutterschutz nur bei Totgeburten ab der 24. Schwangerschaftswoche gesetzlich geregelt. Frauen, die diesen Schicksalsschlag vorher erleiden, mussten eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, um von der Arbeit freigestellt zu werden. Diese Regelung wurde nach jahrelangem Kampf von Aktivist:innen wie Natascha Sagorski, die selbst eine Fehlgeburt erlebt hatte, abgeschafft. Frauen, die eine Fehlgeburt erleiden, erhalten ab Juni mehr Unterstützung: Dann gilt ein Anspruch auf Mutterschutz bereits ab der 13. Schwangerschaftswoche. Damit soll den betroffenen Frauen geholfen werden, sich körperlich und seelisch zu erholen.

Die Welt steht vor vielen Herausforderungen – doch es gibt überall Menschen, die anpacken und Lösungen finden. Mit change bringen wir konstruktive und lösungsorientierte Inhalte in den Fokus und zeigen auch, was sich positiv verändert. Du willst mehr davon? Dann wirf einen Blick in die Blogs der Bertelsmann Stiftung!