Wohlstand durch Globalisierung – aber nicht für alle: Wie Populisten die Angst vor Veränderungen ausnutzen
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Pexels/Juan Pablo Arenas
- 14. August 2018
Die Wirtschaft hat Hochkonjunktur – der Hass auf alles Fremde aber auch. Obwohl Handys, Kleidung und Kaffee aus fremden Ländern fest in unseren Alltag gehören, sind die Menschen dahinter nicht gern gesehen. Woher kommt die Angst vor Veränderung in der globalisierten Welt?
Ob in den USA, Großbritannien, Schweden oder Deutschland: Rechte Populisten gewinnen immer mehr an Einfluss. Statt auf Weltoffenheit und Miteinander setzen sie auf Abschottung und Rückbesinnung aufs nationale „Wir“. Dass viele Menschen in einer immer kleiner werdenden Welt Angst vor Veränderung und sozialem Abstieg haben, nutzen Nationalisten gezielt aus.
Das Paradoxe: Gerade die großen Industrieländer, in denen die Rechte stärker wird, sind die Gewinner der Globalisierung. Das fand eine Studie der Bertelsmann Stiftung heraus. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf steigt und steigt – doch der immer größere Wohlstand kommt nicht bei allen an. Auch reiche Länder wie Deutschland haben mit Altersarmut, Niedriglöhnen und sozialer Ungleichheit zu kämpfen.
Was in der Diskussion um Globalisierung aber oft untergeht: Ohne die soziale, wirtschaftliche und politische Vernetzung ginge es auch den reichen Ländern nicht so gut wie heute. Das zeigen die Zahlen des Globalisierungsreports 2018 der Bertelsmann Stiftung deutlich.
Es geht also um die gerechtere Verteilung des Reichtums, den die Verflechtung mit der Weltwirtschaft schafft. Wenn die Vorteile der immer enger vernetzten Welt für alle spürbar wären, hätten die Populisten plötzlich keine Argumente mehr. Und das wäre gut so, denn der Rückzug ins Nationale ist Gift für die Demokratie.
Konkrete Zahlen dazu? Der Globalisierungsreport 2018 der Bertelsmann Stiftung untersucht, wie sehr einzelne Länder von der Globalisierung profitieren. Deutschland liegt hier auf Platz 6. Die Ergebnisse kurz zusammengefasst gibt es hier.