Sieben Dinge, die du noch nicht über Botswana wusstest
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- 12. November 2020
Schon mal einen Tannenzapfen gesehen, der laufen kann? Nach interessanten Tierarten muss man in Botswana nicht lange suchen. Das Land ist reich an Naturschätzen wie kaum ein anderes, aber auch sonst gibt es einiges von dort zu berichten. change hat für euch sieben Fakten recherchiert, die man über Botswana wissen muss.
Nicht nur die größte Einkommensquelle des Landes hat eine interessante Geschichte, sondern auch das Geld selbst. In Botswana legt man großen Wert darauf, dass alltägliche Dinge eine Symbolik haben, die an das Wichtige im Leben erinnert.
1. Blau ist die einzige Farbe, die zählt
Die Nationalflagge Botswanas ist ein Symbol für die Gleichstellung seiner größtenteils schwarzen Bevölkerung und der weißen Minderheit im Land. Darauf sieht man einen mittig platzierten schwarzen Streifen, eingerahmt von zwei dünnen weißen Streifen, auf einem hellblauen Hintergrund. Die einzige bunte Farbe der Flagge ist bewusst gewählt: Sie steht für den Himmel, aber vor allem für das Wasser, das in der botswanischen Kultur einen hohen Stellenwert hat. Das zeigt sich ebenso im Nationalmotto „Pula!“, zu Deutsch „Regen“.
2. In Botswana findet man die interessantesten Tierarten
Hinter diesem Panzer versteckt sich nicht etwa ein Verwandter des Tannenzapfens, sondern das am häufigsten geschmuggelte Tier der Welt: der Pangolin. Ein Schuppentier – tatsächlich eine Art der „Tannenzapfentiere“ –, das anfangs unter Verdacht stand, Patient Null des COVID-19-Virus zu sein, und das wie viele andere Exot:innen in Botswana heimisch ist. Unter diesen befinden sich außerdem alle Mitglieder der „Big Five“: Löwen, Leoparden, Elefanten, Büffel und Nashörner. Aber auch das markante Erdferkel zeigt sich ab und zu einer Safari-Gruppe.
3. Ist Botswana ein sicheres Land?
Wer schon immer einmal nach Afrika wollte, ist in Botswana gut aufgehoben. Das Land zählt nämlich zu den sichersten des Kontinents. Darüber hinaus gilt Botswana als Vorzeigebeispiel für eine gelingende wirtschaftliche und politische Transformation, wie der Bertelsmann Transformation Index aufzeigt. Die Zeichen stehen gut, dass sich das Land auch weiterhin vorbildlich entwickeln wird. Zu den Herausforderungen der nahen Zukunft gehören die Bekämpfung von HIV- und COVID-19-Infektionen und die weitere wirtschaftliche Diversifizierung.
4. Vom Goldrausch zum Diamantensegen
2015 wurde in Botswana der größte Diamant seit 100 Jahren gefunden. Der tennisballgroße Edelstein wog etwa 222,2 Gramm, was 1.111 Karat entspricht. Abseits von Rekordfunden ist Botswana auch der größte Diamantenexporteur der Welt, gemessen am Verkaufswert der Steine. Rohstoffexporte sind für das Land nichts Neues. Schon Ende des 19. Jahrhunderts strömten britische Goldschürfer in das damalige britische Protektorat. Heutzutage geht der Erlös des Rohstoffabbaus zwar nicht mehr nach England, die Diamanten allerdings schon. Sie landen alle erst mal in London zur Weiterverarbeitung. Die Erlöse gehen an ein Joint Venture zwischen der Regierung Botswanas und einer südafrikanischen Firma. Die Regierung verwendet ihre Anteile sehr umsichtig für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung, beispielsweise im Bildungs- und Gesundheitssektor sowie zur Armutsbekämpfung.
5. Das einzige Vierländereck der Welt
Dort wo die Flüsse Cuando und Sambesi zusammenfließen, treffen sich auch die Grenzen von vier Staaten: Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe. Die exakten Grenzverläufe der Länder sind umstritten. In manchen Varianten handelt es sich daher um ein Quasi-Vierländereck, an dem zwei Dreiländerecke 150 Meter voneinander entfernt liegen. In einer der Varianten stoßen die Grenzen perfekt aufeinander. Wenn man davon ausgeht, ist diese Formation einmalig auf der Welt.
6. Ein Zuhause wie kein anderes: das Okavangodelta
Das Okavangodelta ist das größte Binnendelta der Welt und wurde 2014 als tausendster Eintrag in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen. Mit einer Fläche von 20.000 Quadratkilometern ist die Naturoase nur minimal kleiner als Israel und bietet somit ausreichend Platz für viele der gefährdetsten Tierarten der Welt. Von einem Mokoro aus, dem traditionellen Einbaum-Boot der Kavango, kann man hier beispielsweise den Afrikanischen Windhund in freier Wildbahn erleben, aber auch Weiße Nashörner, Löwen und Geparden.
7. In Botswana kann man mit Regentropfen bezahlen
Auch in Botswana regnet es zwar kein Geld, aber dafür heißt die Landeswährung „Pula“, übersetzt „Regen“. Vor der Einführung am 23. August 1976 sammelte man Vorschläge aus der Bevölkerung, wie die neue Währung heißen sollte. Da der Savannenstaat regelmäßig mit Dürren zu kämpfen hat, wird Wasser dort hoch geschätzt. Es ist also kein Wunder, dass sich dieser bedeutsame Name durchgesetzt hat. Der botswanische Cent heißt übrigens „Thebe“, was auf Deutsch „Regentropfen“ bedeutet.
Das Projekt „Transformationsindex BTI“ der Bertelsmann Stiftung erforscht, wie es um die Entwicklungs- und Transformationsländer in der Welt steht. Der Bertelsmann Transformation Index macht die Qualität von Demokratie, Marktwirtschaft und Regierungsführung in 137 Entwicklungs- und Transformationsländern vergleichbar.