Selbst wenn du Fußball nicht magst, diese Argumente werden dich überzeugen
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Arne Weychardt
- 10. Dezember 2021
Fußball ist unbestritten die Sportart Nr. 1 in Deutschland. Würde Fußballschauen als Sport zählen, wäre der Vorsprung vor anderen Sportarten noch deutlicher. Dass es beim Kicken jedoch um mehr als Spaß und Fitness geht, beweist das TeamUp!-Konzept.
Man muss Fußball nicht mögen, um anzuerkennen: Der Sport ist eine prima Schule für Sozialkompetenz und Wertebildung. Beim Kicken können Teamgeist, Fairness und Respekt eingeübt werden. Werte, die auch in unserer Gesellschaft wichtig für ein gutes Miteinander sind. Aber wie unterstützt man junge Menschen dabei, diese Werte zu lernen?
TeamUp! ist ein Konzept zur Wertebildung im Jugendfußball
Dass Fußballtraining auch Wertetraining sein kann, beweist das TeamUp!-Konzept. Es wurde von der Bertelsmann Stiftung zusammen mit dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) entwickelt. Das Ziel: Trainer:innen, Jugendleiter:innen und Lehrreferent:innen erfahren, wie sie die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen fördern können. In der Pilotphase ab 2016 beteiligten sich 24 Vereine in Westfalen. Danach wurde das Konzept fester Bestandteil der regulären Fortbildung im FLVW. Auch der Berliner Fußball-Verband hat das Konzept inzwischen übernommen. Seit April 2021 läuft ein Kooperationsprojekt mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), das TeamUp! in weitere Landesverbände bringt. Das Interesse ist seitens des DFB groß, Teamup! in ganz Deutschland zu übernehmen und fest in der Trainer:innen- und Jugendleiter:innenqualifizierung zu verankern.
Fußball bildet die Gesellschaft im Kleinen ab
Auf dem Bolzplatz kommen Menschen mit den unterschiedlichsten sozialen, kulturellen und religiösen Hintergründen zusammen: zwei Teams, 22 Menschen, jeder individuell. Das ist eine Gesellschaft im Kleinen, in der es genauso wie im Großen Herausforderungen und Konflikte gibt, und die Gelegenheit, das Miteinander gemeinsam zu gestalten. Rassismus, Hass und Hetze in und um die Stadien sind leider keine Seltenheit. TeamUp! setzt jedoch nicht dort an, wo es bereits Probleme gibt, sondern will ihnen vorbeugen. Deshalb werden Jugendliche dabei unterstützt, soziale Werte und Kompetenzen zu entwickeln.
Die Idee: Courage auf dem Platz führt auch zu Zivilcourage
Wer sich auf dem Platz fair und respektvoll verhält und den Mund gegen Diskriminierung und Ungerechtigkeit aufmacht, hat gute Voraussetzungen, das auch in anderen Situationen zu tun. Dafür braucht es Vorbilder, die Werte wie Fairness, Respekt und Solidarität vorleben. Die Trainer:innen, die mit dem TeamUp!-Konzept arbeiten, tun genau das. Im Podcast „Zukunft gestalten“ spricht Fußballtrainerin Verena Muckermann darüber, was das praktisch bedeutet:
Werte kann man üben – und sollte man trainieren
Im Verein werden nicht nur Technik, Taktik und Kondition trainiert. Genauso kann man Vertrauen in sich und andere, Verantwortung und Zusammenhalt fördern. Die Trainer:innen benutzen dafür Übungen, die im TeamUp!-Handbuch festgehalten sind. Und sie sind aufgefordert, selbst über ihre eigenen Werte zu reflektieren und sich bewusst zu werden, was ihnen wichtig ist.
„Als Trainer kann man hier bewusst unterstützen: Ich bin ein positives Vorbild. Ich gebe meinen Spielern Gelegenheit, Verantwortung zu übernehmen oder Fair Play einzuüben.“
– Björn Freitag, Fußballtrainer
Fair Play, nicht nur auf dem Spielfeld
Im Jugendfußball kommt es darauf an, als Team zu handeln, sich fair gegenüber Mitspielenden zu verhalten, Verantwortung in der Gemeinschaft zu übernehmen und Meinungsverschiedenheiten friedlich zu regeln. Wäre es nicht schön, wenn neben dem sportlichen Können auch die Wertebildung der jungen Spieler:innen bewusst gefördert würde? Immerhin sind diese Werte auch für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft unverzichtbar.
Wie kann ein respektvolles Miteinander gelingen? Mit ihren Projekten zur Wertebildung setzt sich die Bertelsmann Stiftung für ein vielfältiges Miteinander ein. TeamUp! ist eines dieser Projekte, das Akteur:innen im Jugendfußball bei der Stärkung sozialer Werte und Kompetenzen unterstützt.