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change Magazin – Das Magazin der Bertelsmann Stiftung

Tipps für positive Gedanken in Krisenzeiten

Eine junge Frau beim Spaziergang durch einen lichtdurchfluteten Wald, die Hände in die Haare greifend. Samuel Schwendener – unsplash.com/license

Wie du deine innere Stärke in Krisenzeiten aufbaust

  • Samuel Schwendener – unsplash.com/license
  • 30. Oktober 2023

In der Welt passieren Dinge, die Ängste, Sorgen und manchmal sogar Panik auslösen können. Das Wichtigste ist: Du bist nicht allein! change zeigt dir, wie du mit solchen Belastungen umgehen kannst, ohne die Augen davor zu verschließen.

Du fühlst dich hilflos und ausgeliefert angesichts der vielen politischen und gesellschaftlichen Krisen in der Welt? Deine Gefühle überwältigen dich und du hast Angst vor der Zukunft? Manchmal fällt es uns schwer, optimistisch zu bleiben, aber wir zeigen dir mit fünf Tipps, wie es geht und warum es sich lohnt. Denn eines können wir jetzt schon vorwegnehmen: Die Situation ist nicht so ausweglos, wie sie im Moment vielleicht scheint.
 


1. Keine Nachrichten sind auch keine Lösung

Zwischen all den Breaking News kann der Eindruck entstehen, dass der Nachrichtenkonsum generell für Ängste und Sorgen verantwortlich ist. Aber es ist eher die Art und Weise, wie Nachrichten vermittelt werden. Wichtig ist eine bewusste Auswahl der Informationsquellen, sie sollten vertrauenswürdig und seriös sein. Quellen, die für ihre gründliche Recherche und ihre Zurückhaltung bei reißerischen Überschriften oder sensationeller Berichterstattung bekannt sind, sind deine Anlaufstellen. Das hilft, Fakten von Sensationen zu trennen und einen ausgewogeneren Blick auf aktuelle Ereignisse zu bekommen. So kannst du besser mit negativen Nachrichten umgehen, ohne von Angst und Stress überwältigt zu werden.
 

2. Akzeptanz: Ängste und Sorgen sind menschlich

Es ist nicht nur ein allgemeines Gefühl: Viele Menschen machen sich zunehmend Sorgen, wie diese repräsentative Langzeitstudie belegt. Ganz oben auf der Liste stehen die Inflation sowie die Folgen der Coronapandemie und des Klimawandels. Da es sich um reale Probleme handelt, ist es völlig in Ordnung, sich darüber Sorgen zu machen. Das ist eine ganz natürliche Reaktion auf eine wahrgenommene Gefahr. Einige von uns sind generell etwas sensibler und neigen eher zu Ängsten. Viele Menschen haben auch Schwierigkeiten, ihre Gefühle zu verstehen und darüber zu sprechen. Wenn wir unsere Ängste und Sorgen akzeptieren, fällt es uns leichter, offen darüber zu sprechen und Verständnis füreinander zu entwickeln. Suche deshalb das Gespräch mit Menschen, denen du vertraust und die sich die Zeit nehmen, deine Sorgen ernst zu nehmen.
 

Nicht allein durch die Krise


Auch wenn du dich nicht gegenüber deinen Freund:innen oder deiner Familie öffnen möchtest, bist du nicht allein. Manchmal fällt es leichter, mit Menschen über Sorgen zu sprechen, denen du nicht nahestehst.

 

Beratung und Hilfe per Telefon und E-Mail

 

Es gibt einerseits rund um die Uhr die anonyme und kostenlose Telefonseelsorge:
0800 1110111 und 0800 1110222.

Auch die Nummer gegen Kummer unter der 116111 hat ein kostenloses Beratungsangebot.

Für unter 25-Jährige gibt es die kostenlose Mailberatung U25 und die JugendNotmail.

Unser Tipp: Probiere es einfach einmal aus. Du wirst sehen, dass bei den genannten Beratungsstellen freundliche Menschen sitzen, die deine Sorgen ernst nehmen und ein offenes Ohr für dich haben.

Im Vordergrund zwei Hände, die sich greifen wollen, im Hintergrund der Himmel.


3. Aktiv werden: Sei ein Teil der Lösung

Eine Klimakrise, viele Expert:innen und immer noch keine Lösung: Angesichts der großen weltpolitischen und gesellschaftlichen Probleme stellt sich bei vielen Menschen eine Art Ohnmachtsgefühl ein – das Gefühl, den Folgen dieser Probleme ausgeliefert zu sein, sie aber nicht lösen zu können. Na klar, allein kannst du diese Probleme auch nicht lösen, aber du kannst aktiv und Teil der Lösung werden. Um deine psychische Gesundheit zu stärken, ist es wichtig, aus der Opferrolle herauszukommen und zu handeln. Es gibt viele Möglichkeiten, wie du das tun kannst:

• Finanzielle Unterstützung: Wenn es dein Geldbeutel erlaubt, kannst du soziale Projekte oder gemeinnützige Hilfsorganisationen finanziell unterstützen. Wie du richtig spendest, haben wir hier für dich zusammengefasst.

• Sachspenden: Sachspenden an Bedürftige sind eine gute Möglichkeit, zu helfen. Worauf du zum Beispiel bei Kleiderspenden achten solltest, erfährst du hier.

• Ehrenamtliche Tätigkeiten: Engagiere dich ehrenamtlich für Organisationen oder Projekte, die dir am Herzen liegen. Wir haben auch einige Tipps für dich, wie du das richtige Ehrenamt für dich findest, wenn du dir noch unsicher bist, wie du dich einbringen willst.

• Teilnahme an Demonstrationen: Nimm an Demonstrationen und Aktionen teil, um deine Stimme zu erheben und für deine Überzeugungen einzutreten.

• Bildung und Bewusstseinsbildung: Informiere dich über aktuelle Themen, teile dein Wissen mit anderen und trage so zur Bewusstseinsbildung bei.

• Kleine Taten im Alltag: Reduziere deinen ökologischen Fußabdruck, indem du im Alltag nachhaltigere Entscheidungen triffst.

• Gespräche und Diskussionen: Tausche dich mit anderen aus, um Ideen und Lösungen zu entwickeln.

• Think global, act local: Engagiere dich in deiner Gemeinde oder deinem Stadtteil, um konkrete positive Veränderungen auf lokaler Ebene zu bewirken.
 

Resilienz: An Krisen wachsen

Resilienz ist die Fähigkeit, Krisen und Belastungen zu bewältigen, psychisch gestärkt daraus hervorzugehen und sich an Veränderungen anzupassen.

Sie umfasst die Fähigkeit, trotz schwieriger Lebensumstände psychische Stabilität und Wohlbefinden zu bewahren. Resilienz kann erlernt und gestärkt werden, ein Leben lang.

Eine Person hebt die Hand.


4. Es gibt auch gute Nachrichten!

Eine Sache solltest du nie vergessen: Es gibt auch Gutes und Schönes in der Welt. Sich auf diese positiven Dinge zu konzentrieren, kann helfen, die schlechten Nachrichten besser zu verarbeiten. Aktiv mit positiven Nachrichten umzugehen, bedeutet nicht, die Augen vor den aktuellen Herausforderungen zu verschließen. Es bedeutet, sich diesen Herausforderungen zu stellen, ohne die Zukunft düster zu sehen, sondern nach Handlungsmöglichkeiten und Lösungsansätzen zu suchen. So gibt es beispielsweise zahlreiche Berichte über technologische Innovationen und neue Ansätze für ein nachhaltigeres Leben. Wir empfehlen: Schalte doch einfach mal die Push-Benachrichtigungen eines Good-News-Tickers ein und lass dir von den positiven Dingen des Lebens ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
 

Zwei Frauen essen Eis.

Neun gute Nachrichten aus dem Sommer 2023


5. Das Wichtigste zum Schluss

Du bist deine Priorität Nummer eins! Was egoistisch klingen mag, ist in Wirklichkeit notwendig, um dich selbst und deine Bedürfnisse in schwierigen Zeiten nicht zu vergessen. Ständig mit den Problemen und Krisen dieser Welt umgehen zu müssen, kann uns ganz schön durcheinanderbringen. Es fällt uns dann schwerer, rational und lösungsorientiert zu denken. Deshalb ist es wichtig, dir gelegentlich Auszeiten zu gönnen und auf dein eigenes Wohlbefinden zu achten. Also öfter mal das Handy weglegen und dich bewusst deinen Interessen und Hobbys widmen und Zeit mit Menschen verbringen, die dir lieb sind. Seelische Stabilität und Selbstfürsorge sind entscheidend, um den Stress des Nachrichtenkonsums zu bewältigen. Das ist nicht nur gut für deine psychische Gesundheit, sondern kann dir auch Optimismus für die Zukunft geben.

Zwischen den negativen Schlagzeilen gerät das Positive im Alltag oft aus dem Blick. Die Bertelsmann Stiftung begleitet und analysiert Fortschritte und ermutigende Entwicklungen. Mit dem konstruktiven Blickwinkel hier auf change online sowie in der PDF-Ausgabe von change wollen wir dazu beitragen.