Deutschland feiert … Ramadan! Das bedeutet der Fastenmonat wirklich
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- 6. Mai 2019 | Aktualisiert: 17. September 2024
Schon gewusst? Ramadan ist eine ältere deutsche Tradition als das Oktoberfest. Schon vor 1810, als die Wiesn das erste Mal gefeiert wurde, gab es in Deutschland erste muslimische Gemeinden. Diese fassten hier ab dem 18. Jahrhundert Fuß. Seitdem begehen Muslim:innen auch in Deutschland Ramadan. Während des Fastenmonats verzichten gläubige Muslim:innen zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. Doch es steckt noch mehr dahinter.
Jedes Jahr fasten Hunderte Millionen Muslim:innen auf der ganzen Welt. Der Ramadan ist eine der fünf Säulen des Islams und der neunte Monat im islamischen Mondkalender. Der islamische Kalender ist kürzer als der gregorianische, deswegen beginnt Ramadan jedes Jahr zehn bis zwölf Tage früher als im letzten. Das 30-tägige Fasten hat ein besonderes Ziel: Gläubige sollen ihr Gottesbewusstsein stärken und mehr Selbstbeherrschung entwickeln.
Wann ist Ramadan? Termine 2025
Im Jahr 2025 fängt der Fastenmonat Ramadan am 28. Februar an und endet am 30. März. Übrigens ist Ramadan mittlerweile ein alter Brauch in Deutschland: Deutsche Muslim*innen praktizieren diese Tradition schon länger als hierzulande beispielsweise das Oktoberfest gefeiert wird.
Ramadan: Wer nimmt am muslimischen Fastenmonat teil?
Kurz gesagt: Gläubige Muslim:innen, die fit sind. Unter anderem sind Kranke, Alte, Schwangere, Menstruierende und Kinder ausgenommen. Für die Fastenden bedeutet der Fastenmonat Ramadan von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang kein Essen, Trinken, Rauchen und kein Sex.
Fastenmonat Ramadan: Bedeutung, Traditionen, Rituale
Der Verzicht ist jedoch nicht alles. Der Fokus des Fastenmonats liegt vor allem auf Spiritualität, geistlicher Anwesenheit und Gemeinschaft. Der Ramadan durchbricht den Alltag und die üblichen Bequemlichkeiten mit verschiedenen Traditionen und Ritualen. Das friedliche Miteinander steht im Mittelpunkt, und Streit und negative Gedanken sollen Praktizierende vermeiden.
Innere Einkehr ist dabei der Kern, und viele Muslim:innen nehmen sich viel Zeit für Gebete und Selbstreflexion. Das Lesen des Korans gehört auch zum Ramadan. Laut dem muslimischen Glauben wurde das heilige Buch in diesem Monat herabgesandt.
Abends essen alle mit Familie und Freund:innen
Abends findet täglich das Fastenbrechen statt. Familien und Freund:innen treffen sich, um zusammen zu essen und zu beten. Muslim:innen wie Nichtmuslim:innen sammeln sich dabei zu Hause oder in der Moschee. Alle sind eingeladen: Freund:innen, Nachbar:innen und Bedürftige – Fastende und Nichtfastende. Der Geist des Ramadans ist es, Menschen zusammenzubringen.
Abendliches Fastenbrechen während Ramadan
Mit einer ungeraden Anzahl Datteln und einem Schluck Wasser oder Milch brechen viele das tägliche Fasten nach Sonnenuntergang. Auf Arabisch heißt dieses abendliche Fastenbrechen „Iftār“. Die letzte Möglichkeit zum Essen vor Sonnenaufgang ist „Sahūr“, die Morgenmahlzeit kurz vor dem Morgengebet. Traditionell ist dieses frühe Frühstück aber nicht so reichhaltig wie das abendliche Fastenbrechen. Tagsüber empfinden viele Fastende daher Hunger, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Doch Geduld und Aushalten gelten in diesem Monat als Tugend.
Ramadan endet mit dem Zuckerfest
Der Ramadan endet mit einem dreitägigen Fest, auf Arabisch: Eid al-Fitr (Fest des Fastenbrechens), auf Türkisch: Seker Bayrami (Zuckerfest). Bei diesem Fest feiern Familie und Freund:innen mit jeder Menge Essen und Süßigkeiten.
Zusammen sind wir stark! Das Projekt „In Vielfalt leben“ von der Bertelsmann Stiftung setzt sich für ein vielfältiges Miteinander ein. Die religiöse Vielfalt in Deutschland war außerdem Thema auf dem „Forum Bellevue zur Zukunft der Demokratie".