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Fünf Gründe, warum du als Patholog:in durchstarten solltest

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Fünf gute Gründe, Patholog:in zu werden

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  • 7. April 2025

Pathologie ist viel mehr als nur Leichen obduzieren: Warum sich hinter dem Job mit dem etwas düsteren Ruf eines der spannendsten und wichtigsten Gebiete der Medizin verbirgt, erfährst du auf change.

In Filmen und Fernsehsendungen werden Patholog:innen oft als verschrobene und menschenscheue Charaktere dargestellt, die sich lieber mit den Toten als mit den Lebenden befassen. Dabei ist Pathologie viel mehr als das Sezieren von Leichen. Es ist zwar richtig, dass Patholog:innen wenig Kontakt mit Patient:innen haben, trotzdem müssen sie echte Kommunikationsprofis sein. Du willst wissen warum? Dann lies weiter!

1. Patholog:innen retten Menschenleben mit dem Mikroskop

Das Wort „Pathologie“ setzt sich aus den beiden altgriechischen Begriffen „Pathos“, also „Leiden“, und „Logos“, also „Lehre“, zusammen. „Pathologie“ bedeutet demnach „die Lehre vom Leiden“. Das beschreibt die Arbeit der Patholog:innen ganz gut, denn alles, was mit krankhaften Veränderungen im menschlichen Körper zu tun hat, ist ihr Fachgebiet. Die Hauptaufgabe von Patholog:innen ist deshalb die Untersuchung von Gewebeproben unter dem Mikroskop. So können sie beispielsweise feststellen, ob ein Tumor gut- oder bösartig ist und anschließend mit ihren Kolleg:innen Therapiemöglichkeiten besprechen.
 

Um Patholog:in zu werden brauchst du:

- Abitur oder einen gleichwertigen Schulabschluss

- Ein Medizinstudium: hier findest du Infos zum aktuellen Numerus clausus im Fach Medizin

- Eine sechsjährige Facharztausbildung im Fach Pathologie

- Insgesamt dauert die Ausbildung zur Patholog:in etwa 14 Jahre


2. Gute Kommunikation ist das A und O

Im Gegensatz zu dem, was in vielen Krimiserien dargestellt wird, erfordert die Arbeit in der Pathologie gute Kommunikationsfähigkeiten. Wenn du dich nach deinem Medizinstudium für eine Facharztausbildung als Patholg:in entscheidest, wirst du zwar nicht täglich auf Patient:innen treffen, wie es in den meisten anderen medizinischen Fachgebieten der Fall ist. Trotzdem solltest du gut kommunizieren können. Denn statt mit Patient:innen stehst du täglich in engem Kontakt mit deinen Kolleg:innen, etwa aus der Onkologie oder der Chirurgie. Ihr tauscht euch beispielsweise bei sogenannten Tumorboards über Behandlungsmöglichkeiten für Patient:innen aus.

3. Pathologie: Wird garantiert nie langweilig

Wer sich für die Pathologie als Beruf interessiert, sollte bereit sein, ein Leben lang zu lernen. Schon die sechsjährige Facharztausbildung ist sehr anspruchsvoll. Auch danach musst du dich ständig weiterbilden. Nur so kannst du dein Wissen über die neuesten medizinischen Forschungen und Therapiemöglichkeiten für verschiedenste Krankheiten auf dem Laufenden halten.
 

Keine Lust, auf ein jahrelanges Studium mit zusätzlicher Facharztausbildung?

Auch in diesen Berufen hast du etwas mit Pathologie zu tun:

- Medizinische Fachassistenz

- Medizinisch-technische Assistenz

- Medizinische Sektions -und Präparationsassistenz

- Obduktionsassistenz

- Mikrobiolog:in

- Kriminolog:in

- Forensiker:in

- Biomedizinische Analytiker:in


4. Forensische Pathologie: Ein Leben wie im Krimi

Wenn du als Patholog:in Lust auf True Crime hast, dann ist die Forensische Pathologie vielleicht genau das Richtige für dich. Denn hier geht es nicht darum, herauszufinden, an welcher Krankheit Menschen genau leiden, sondern darum, festzustellen, woran sie gestorben sind. Genau das, was die Patholog:innen in Film und Fernsehen jeden Tag tun. Die Forensische Pathologie ist also Teil der Rechtsmedizin, und die Aufgabe der Forensischen Patholog:innen besteht in der Regel darin, zu klären, ob Menschen eines natürlichen Todes gestorben sind, oder ob ein Fremdverschulden vorliegt. Manchmal ist das offensichtlich, manchmal nicht
 

Eine junge Frau hält Bücher in den Händen.

Tipps zur Berufs- und Studienwahl: In sieben Schritten zum Ergebnis


5. Jobchancen, Vergütung und Co.?

Wie in den meisten medizinischen Berufen hast du auch als Patholog:in sehr gute Berufsaussichten. Du kannst sowohl in einer Praxis als auch in einem Krankenhaus, an einer Universität oder in der Gerichtsmedizin arbeiten. Ein weiterer Vorteil, den die Pathologie mit sich bringt: Du wirst wahrscheinlich weniger Nachtschichten schieben müssen als deine Kolleg:innen aus anderen medizinischen Disziplinen. Denn du bist hauptsächlich hinter den Kulissen tätig und musst dich nicht direkt um Patient:innen kümmern. Deine Gehaltsaussichten liegen zu Beginn deiner Karriere bei 4.000 bis 5.000 Euro. Mit mehr Erfahrung und je nachdem, in welchem Bereich du arbeitest, gibt es hier wahrscheinlich noch Luft nach oben!

Im Projekt „Beschäftigung im Wandel“ erforschen die Expert:innen der Bertelsmann Stiftung, welche Kompetenzen auf dem Jobmarkt der Zukunft gefragt sein werden. Wirf einen Blick in unsere aktuellen Studien und Thesenpapiere, um mehr zu erfahren!