Mit diesen fünf Berufen kannst du die Nachhaltigkeit vorantreiben und das Klima schützen
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Chanelle Malambo – stock.adobe.com
- 31. August 2023
Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind dir wichtig? Du interessierst dich für Naturwissenschaften, Technik und dafür, wie du den Umweltschutz ganz konkret – zum Beispiel in Gemeinden oder Unternehmen – voranbringen kannst? Dann könnte ein Beruf im Bereich Nachhaltigkeit genau das Richtige für dich sein. Entdecke auf change fünf Berufe, mit denen du dich für den Klimaschutz einsetzen kannst.
Das Ziel ist klar: Bis 2050 soll die Energiewende in Deutschland gelingen. Das heißt, dass bis dahin unser gesamtes Energiesystem auf Nachhaltigkeit umgestellt werden muss. Eine Riesenaufgabe! Und dafür braucht es jede Menge neuer Jobs im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Neue Jobs durch die Energiewende
Einige dieser neuen Berufsbilder sind dabei noch ziemlich unbekannt: Weißt du beispielsweise, was Klimaschutzmanager:innen oder Agraringenieur:innen mit Fokus auf ökologische Landwirtschaft machen? Solche Tätigkeiten werden in den nächsten Jahren immer wichtiger. Und wer weiß, vielleicht findest du ja auch in einem dieser Felder deine(n) zukünftige(n) Beruf(ung)!
1. Klimaschutzmanager:in: Einsatz für den Klimaschutz vor Ort
Der Klimaschutz geht uns alle etwas an, denn die Auswirkungen des Klimawandels werden wir höchstwahrscheinlich alle (ziemlich bald) zu spüren bekommen – wenn das nicht sogar schon passiert ist. Das bedeutet auch, dass wir damit anfangen müssen, uns direkt vor unseren Haustüren in unseren Nachbarschaften, Gemeinden und Stadtteilen für das Klima einzusetzen. Damit sich hier etwas bewegt, gibt es die sogenannten Klimaschutzmanager:innen. Sie erarbeiten ein Klimaschutzkonzept, beispielsweise für die Kommune, in der sie angestellt sind, und koordinieren die Umsetzung dieses Konzepts.
Klimaschutzmanager:innen sind echte Multitalente: Sie reden nicht nur über den Klimaschutz, sondern holen alle mit ins Boot, indem sie zum Beispiel die Einwohner:innen ihrer Kommune zum Mitmachen bewegen. Sie überprüfen ständig, ob ihr Einsatzort für seine Klimaziele auf Kurs ist, und vernetzen sich mit anderen Kommunen, Klimaschutzmanager:innen und Initiativen. Für das Berufsbild Klimaschutzmanager:in gibt es noch keine feste Ausbildung und kein Studium, Quereinsteiger:innen mit unterschiedlichsten Hintergründen sind deshalb sehr willkommen!
2. Agraringenieur:in: Expert:in für ökologische Landwirtschaft werden
Agraringenieur:innen sind die unsichtbaren Held:innen hinter unseren Lebensmitteln. Als Agraringenieur:in kannst du vielseitig aktiv werden: Ob du bei der Organisation landwirtschaftlicher Betriebe hilfst oder dich auf Landmaschinenbau oder Lebensmitteltechnologie konzentrierst – die Möglichkeiten sind breit gefächert. Wenn dir der Klima- und Umweltschutz am Herzen liegt, kannst du dich als Agraringenieur:in auch auf den ökologischen Landbau spezialisieren. Dort geht es unter anderem darum, an alternativen Anbaumethoden zu tüfteln, die weniger auf umweltschädliche Pestizide oder Düngemittel angewiesen sind.
3. Windenergietechniker:in: Aufwind für die Energiezukunft
Wenn wir die schlimmsten Folgen des Klimawandels in den Griff bekommen wollen, müssen wir die Erderwärmung stoppen. In Deutschland soll deshalb ab 2050 nur noch Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. Da kommst du als Windenergietechniker:in ins Spiel! Du planst und baust Windkraftanlagen und hältst sie am Laufen, damit sie aus Wind grünen Strom erzeugen. Ein Job mit Power und Perspektive, denn die Zubauziele für Windkraftanlagen in Deutschland sind ehrgeizig. Eine Voraussetzung für zukünftige Windtechniker:innen ist allerdings, dass sie schwindelfrei sind, weil sie regelmäßig Installations- und Wartungsarbeiten in luftigen Höhen durchführen müssen. Windräder sind bis zu 130 Meter hoch – und es wird schon an noch höheren Modellen gearbeitet, die auch Höhenwinde ernten können.
4. Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft: Von der Tonne zur Tatkraft
In deinem Job als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft geht es um wirklich (fast) jeden Müll. Du sorgst dafür, dass Abfälle gesammelt, fachgerecht entsorgt und wiederverwertet werden, indem du zum Beispiel Müllabfuhrtouren koordinierst und verbesserst oder die Abläufe auf Wertstoff- und Recyclinghöfen regelst. Das ist eine Arbeit, mit der du nicht nur Natur und Umwelt schützt, sondern auch uns Menschen vor Schadstoffen und Krankheiten bewahrst. Klingt wichtig? Auf jeden (Ab-)Fall!
5. Verkehrsplaner:in: Die Mobilitätswende auf die Straße bringen
Neben der Energiewende steht in Deutschland auch die Verkehrswende auf dem Plan. Das bedeutet, dass wir alle fürs Klima öfter mal das Auto stehen lassen und stattdessen auf Bus, Bahn, Rad oder unsere eigenen Beine setzen. Aber wie schaffen wir das? Hier kommen die Verkehrsplaner:innen ins Spiel, die manchmal auch Verkehrsingenieur:innen oder Straßenplaner:innen genannt werden. Sie sind die Regisseur:innen der Mobilität. Für sie ist eine Stadt wie eine riesige Bühne, auf der Fußgänger:innen, Autos, Busse, Bahnen und Fahrräder ihre Rollen spielen. Aufgabe der Planer:innen ist es, diese Rollen so zu koordinieren, dass der ganze Ablauf reibungslos und möglichst effizient funktioniert. Als Verkehrsplaner:in entscheidest du, wo Straßen gebaut werden sollen, wie Ampeln geschaltet werden, damit der Verkehr flüssig bleibt, und wie der öffentliche Nahverkehr am besten organisiert wird. Auch die Einrichtung von Radwegen oder Fußgängerzonen fällt in dein Aufgabengebiet.
Um Verkehrsplaner:in zu werden, kannst du Verkehrswirtschaft, Verkehrswirtschafts-ingenieurwesen oder Verkehrsingenieurwesen studieren. Außerdem solltest du gut in Technik, Wirtschaft, Geografie, Physik und Mathematik sein. Auch Organisationstalent und Kommunikationsfähigkeit sind gefragt, schließlich willst du deine Mobilitätspläne auch den Bürger:innen deiner Stadt vermitteln.
Ohne Fachkräfte geht nichts! Die Bertelsmann Stiftung setzt sich mit ihren Projekten für Fachkräftegewinnung und Nachhaltigkeit ein, beispielsweise mit dem Projekt „Zukunft der Nachhaltigkeit“ oder in Form einer Kooperation mit der Umsetzungs-
plattform für den Fachkräftemangel in der Energiewende „Ohne Hände keine Wende“.