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Ausbildungsberuf finden: Welcher dieser Berufe ist dein Traumjob?

Ausbildungsberuf Süßwarentechnologe Speiseeis Jason Leung – unsplash.com/license

Von diesen kuriosen Ausbildungsberufen hast du noch nie gehört

  • Jason Leung – unsplash.com/license
  • 28. August 2020

Die Saunen öffnen wieder, aber dein Ausbildungsbetrieb macht dicht? In Zeiten von Corona haben viele Probleme damit, einen Ausbildungsplatz zu finden. Auf die gewöhnlichen Stellen bewerben sich dabei die meisten. Wir stellen euch sieben wenig bekannte Berufe vor, unter denen sich vielleicht euer Traumjob versteckt.

Wenn es auf dem üblichen Weg nicht weitergeht, steigen die Chancen dort, wo die wenigsten nachschauen. Was machen eigentlich Böttcher*innen, Exterminator*innen oder Drahtzieher*innen? Das und mehr erfährst du hier.

1. Süßwarentechnolog*in: Die zarteste Versuchung, seit es Ausbildungsberufe gibt

Dein Motto war schon immer „snackless is reckless“? Wenn du dich selbst am liebsten in eine süße Brotkruste einbacken würdest, dann steig doch anderweitig in diese Materie ein: Als Süßwarentechnolog*in produzierst du Knabbereien und steuerst und überwachst die großen Fabrikmaschinen. Zu streng wissenschaftlichen Zwecken probierst du natürlich auch die Ware.

Ausbildungsdauer: drei Jahre
Ausbildungsgehalt: im ersten Jahr 800-900 €, im zweiten 950-1.040 € und im dritten 1.050-1.120 €
 


2. Glasaugenmacher*in: Hier bringen Scherben kein Glück

Im Fachjargon: Ocularist*innen. Sie sind Glasbläser*innen in der Fachrichtung Kunstaugen, stellen also Prothesen her, aber auch Augen für Kuscheltiere. Dabei ist Präzision und Geschick gefragt, dazu noch etwas Mathe für die Berechnung von Maßen und Materialverbrauch.

Ausbildungsdauer: drei Jahre (handwerklich), sechs Jahre (medizinisch)
Ausbildungsgehalt: 220-742 € (handwerklich), nicht geregelt (medizinisch)

Wie beeinflusst Corona den Ausbildungsmarkt?

Die Mehrheit der jungen Menschen (61 Prozent) fürchtet, dass die Corona-Krise ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz verringert. Das geht aus einer Befragung der Bertelsmann Stiftung hervor. 

Rund 80 Prozent sind der Meinung, dass die Politik nicht genug gegen dieses Problem unternimmt. Dabei gibt es bei unseren Nachbarn schon eine Lösung dafür: Eine Ausbildungsgarantie wie in Österreich könnte Sicherheit geben.

Schuelerin


3. Böttcher*in: Dieser Ausbildungsberuf schlägt dem Fass den Boden ein

Schon gewusst? Ein Hobel ist ein span(n)endes Werkzeug! In dieser Ausbildung lernst du, wie man Fässer und andere Holzgefäße zimmert (Böttcher*in kommt nämlich von Bottich) – und wertest dein DIY-Können so richtig auf. In den letzten 2.000 Jahren hat sich das traditionelle Handwerk übrigens kaum verändert. Fässer sind noch immer wichtig für die Herstellung von Wein, Bier und Schnaps.

Ausbildungsdauer: drei Jahre
Ausbildungsgehalt: im ersten Jahr 515 €, im zweiten 611 € und im dritten 695 €
 

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4. Industriekletter*in: Am Hochhaus hoch hinaus

Für diesen Beruf solltest du schwindelfrei sein: Als Industriekletter*in trinkst du deine morgendliche Tasse Kaffee nämlich auf Windrädern, Brückenpfeilern und Freileitungsmasten. Danach hilfst du bei Wartung und Montage an Orten, die auf anderem Wege nicht zu erreichen sind. Klingt spannend, oder? Aber bloß nicht an die Kabel fassen!

Schulungsdauer: drei fünf- bis sechstägige Kurse
Schulungskosten: erstes Level: 790 €, zweites Level: 890 €, drittes Level: 1.150 €
 


5. Drahtzieher*in: Die graue Eminenz der Kupfer- und Eisendrähte

Im Hintergrund kontrollierst du die Legierung. In diesem Ausbildungsberuf geht es nämlich um die Produktion von Drähten. Die sind in der Industrie extrem gefragt, ob als elektrische Leiter oder aufgrund ihrer Zugfestigkeit. Vom Ausgangsmaterial bis zum aufgerollten Endprodukt wirfst du ein Auge auf alle Fertigungsschritte und hältst die Maschinen in Schuss. Dabei verdienst du auch nicht schlecht.

Ausbildungsdauer: zwei Jahre
Ausbildungsgehalt: im ersten Jahr 830-930 €, im zweiten 900-980 €
 


6. Sattler*in: Dieser Ausbildungsberuf macht dich sattelfest

Zugegeben, Pferde sind nicht mehr so beliebt wie früher. Sattler*innen haben aber auch andere Kunden: Je nach Spezialgebiet fertigen und reparieren sie Cabrioverdecke, Bootssitze, Schulranzen oder Koffer – praktisch alles, was man aus Leder herstellen kann. Wenn du dieses Material also eh schon liebst, könnte dieses Handwerk etwas für dich sein.

Ausbildungsdauer: drei Jahre
Ausbildungsgehalt: im ersten Jahr 550 €, im zweiten 590 € und im dritten 620 €
 

Dr. Jörg Dräger, Mitglied des Vorstands der Bertelsmann Stiftung

„Die Politik muss jungen Menschen berufliche Perspektiven bieten. Wir brauchen eine Ausbildungsgarantie für all diejenigen, die keinen Ausbildungsbetrieb finden.“

Dr. Jörg Dräger, Mitglied des Vorstands der Bertelsmann Stiftung


7. Exterminator*in: In diesem Ausbildungsberuf ist der Wurm drin

Wenn du vor Kakerlaken nicht gleich wegrennst und die Ratten in deinem Keller keine süßen Namen haben, solltest du vielleicht in die Schädlingsbekämpfung. In dieser Ausbildung lernst du Gebäude, Menschen, Tiere und Pflanzen vor Ungeziefer zu schützen, es aufzuspüren und kaltzumachen. Sichere dir den wohl coolsten Jobtitel und bewahre deine Umwelt vor Krankheiten und Kopfschmerzen.

Ausbildungsdauer: drei Jahre
Ausbildungsgehalt: im ersten Jahr 515 €, im zweiten 611 € und im dritten 695 €

Wie sieht die Zukunft der Berufsausbildung in Deutschland aus? Über 40 Prozent der Schüler:innen haben fest vor, eine Ausbildung zu absolvieren, weitere 35 Prozent haben sich noch nicht entschieden, so das Ergebnis einer Befragung der Bertelsmann Stiftung. Viele Jugendliche wünschen sich mehr individuelle Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz und sie machen sich Sorgen, am Jahresende ohne Ausbildungsplatz dazustehen. 

Das Projekt „Chance Ausbildung“ der Bertelsmann Stiftung verfolgt das Ziel, jedem jungen Menschen einen Ausbildungsabschluss zu ermöglichen  unabhängig von konjunkturellen oder krisenbedingten Schwankungen.