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change Magazin – Das Magazin der Bertelsmann Stiftung

Vier Dinge, die du von Greta Thunberg lernen kannst

Menschen bei einer Demo halten Schilder mit den Texten "Rethink" und "Gestaltung ist Haltung" Markus Spiske– unsplash.com/license

Vier Dinge, die Unternehmen (und wir) von Greta Thunberg lernen können

  • Markus Spiske– unsplash.com/license
  • 6. Dezember 2019

Greta Thunberg und „Fridays for Future“ haben eine Zeitwende herbeigeführt, wenn es um den Klimawandel geht: Menschen sind sensibilisierter denn je. Das Thema geht an niemandem vorbei. Was macht solche Bewegungen so effektiv? Und was können wir selbst und die Unternehmen, in denen wir arbeiten, davon lernen?

Warum keine Organisation die Gretas dieser Welt ignorieren sollte: Über Greta Thunberg und die „Fridays for Future“-Bewegung hat sich der „Creating Corporate Cultures“-Blog der Bertelsmann Stiftung Gedanken gemacht. change fasst zusammen:

1. Mut und Haltung zeigen

Als Erstes kommt die Selbstreflexion ins Spiel: Welche Verantwortung übernimmt deine Organisation in der Gesellschaft? Wie prägen Werte wie Nachhaltigkeit und Chancengleichheit das Handeln im Unternehmen? Dieselben Fragen kannst du dir als Privatperson stellen: Was ist deine Haltung und wofür setzt du dich ein? Stimmen deine Werte mit deinem Tun überein?

Eine Sache ist klar: Greta Thunberg hat mehr Mut und Haltung beim Thema Klimawandel gezeigt als alle Klimakonferenzen, Klimaabkommen und Klimaschutzgesetze zusammen. Was ist für dich und/oder dein Unternehmen nicht verhandelbar?

2. Break the rules

Greta hat niemanden gefragt, bevor sie die Schule geschwänzt hat. Und sie ist in Sphären vorgedrungen – Weltwirtschaftsforum, Europäisches Parlament, Klimagipfel der Vereinten Nationen –, wo in der Regel keine Jugendlichen anwesend sind. Sie handelt gegen alle Konventionen. Mit Eigeninitiative setzt sie Dinge gemäß ihren eigenen Werten durch.

Mit einer inneren Überzeugung, Mut und Haltung kann man einfach loslegen. Und es kann von Vorteil sein, wenn man dabei gegen den Strom schwimmt, Hierarchien infrage stellt und die Führung herausfordert. Wie würde so eine Aktion in deinem Unternehmen oder deinem Privatleben gelingen? Wo kann man Entscheidungswege abkürzen oder Hierarchien überwinden?

3. Die Ziele verwirklichen

Schließlich braucht es Strukturen und Prozesse, um Ziele und Aktivitäten zu koordinieren und zu verwirklichen. Hier kann es schwierig werden: Wenn das Team wächst und heterogener wird, können Meinungsverschiedenheiten entstehen. Dann erscheint es oft komplexer, die Flexibilität und den Charakter des Teams zu bewahren. 

Hier gilt es, immer am gemeinsamen Ziel und an der inneren Überzeugung festzuhalten. Kompromisse gehören dabei zum Prozess, solange das Ziel im Kern erhalten bleibt.
 

Eine Person auf einer Demo hält einen Schild mit einem brennenden Globus hoch.

Der junge Aktivismus: So verändern Jugendliche die Welt


4. Schließlich: Menschen einfach machen lassen!

Was können wir also von Greta Thunberg lernen? Meistens führen nicht fest bestimmte Vorgehensweisen und strikt kontrollierte Prozesse zu Veränderungen, sondern wertebasierte Initiativen. Es geht nicht um perfekte Planung, Durchführung und Analyse, sondern vor allem um den Mut, den ersten Schritt zu machen. Und natürlich birgt gerade das einige Risiken. Doch jedes Scheitern gibt neue Lerneffekte und die Chance, es beim nächsten Versuch besser zu machen.

Man kann Strukturen und Prozesse auflockern und Hierarchien abbauen, indem man klein anfängt: schräge Ideen ausprobieren, nicht immer alles von oben nach unten kontrollieren, Menschen einfach machen lassen. Mut und Haltung zeigen, immer mit einem sinnvollen, gemeinsamen Ziel im Blick, das die Menschen vereint. Eine Intention, die der Bewegung oder der Aktion Identität und Kraft gibt.

Mehr über Unternehmenskultur erfahren? Im „Creating Corporate Cultures“-Blog der
Bertelsmann Stiftung kannst du außerdem über Themen wie Frauen in Führung, nachhaltige Unternehmensführung und betriebliches Gesundheitsmanagement lesen.