Drei gute Gründe, sich gemeinnützig zu engagieren
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Pexels / Hannah Nelson
- Mai 2018
Der Verein hat ein verstaubtes Image. Dabei kann er in der digitalen Welt viel mehr als früher. Wer sich in der Freizeit gemeinnützig engagiert, hat nämlich zahlreiche Vorteile.
Wie passt der Verein in die heutige Zeit? „Facebook-Gruppen sind keine Alternative für gemeinnützige Organisationen – dafür aber ein gutes Instrument“, sagt Dr. Holger Krimmer, der für den Stifterverband die Digitalisierung der Zivilgesellschaft erforscht. change hat nachgefragt, warum sich Vereinsengagement ganz besonders lohnt.
1. Engagement entwickelt den Charakter.
Sich für den guten Zweck zu engagieren, macht sich nicht nur gut im Lebenslauf – es lässt Menschen auch persönlich wachsen. Allerdings nur, wenn die Motivation stimmt: „Allein Dinge zu tun, um den Charakter zu bilden, wird eben dieses Ziel ziemlich sicher verfehlen“, erklärt Krimmer.
„Kompetenzen lassen sich instrumentell ausbilden, Charaktereigenschaften aber nicht.“ Verfolgt man jedoch mit anderen ein höheres Ziel oder eine gemeinsame Wertvorstellung, entwickeln sich Willenskraft, Moral und Teamfähigkeit ganz von selbst.
2. Vereine können Lösungen schaffen.
Schon einmal ein Problem entdeckt, das sich in der Gemeinschaft einfach lösen ließe? „Sehr viel Engagement entsteht, weil eine Person im Alltag über etwas stolpert und denkt: Das kann und will ich ändern“, so Krimmer.
Gibt es im Ort zum Beispiel keine Kinderbetreuung, können sich Eltern zusammenschließen und eine Initiativ-Kita gründen. „Vereinsengagement muss nicht immer altruistisch sein. Es kann genau die passende Struktur bieten, um Lösungen zu finden, wo Politik und Kommunen nicht hinterherkommen.“
3. Im Verein lassen sich individuelle Fähigkeiten für Gutes nutzen.
„Im Kontext der Migration haben wir beobachten können: Es gibt viele Menschen, die Lust haben, anderen zu helfen“, sagt Krimmer. „Man hat aber auch gesehen, dass viele mehr wollen, als bloß ein Werkzeug zu sein. Es geht darum, etwas selbst zu gestalten und eigenen Kompetenzen zu nutzen.“
Dabei entstehen gerade im digitalen Bereich kreative Projekte, in Form von Apps, Websites und mehr. „Ich kann mich mit dem einbringen, was ich selbst auf dem Kasten habe. Und dabei Ziele verfolgen, die weit über meine persönliche Karriereplanung hinausgehen.“
Mehr dazu? Die Initiative digital.engagiert fördert Projekte, die gemeinnützige Organisationen im Wandel unterstützen. Die Tochtergesellschaft „Zivilgesellschaft in Zahlen“ des Stifterverbands erforscht zudem, wie sich gesellschaftliches Engagement in Deutschland entwickelt.